Kulturschätzen auf den Grund gehen - im "Goldenen Grund"
Körperich
Heute bewegen wir uns auf "Goldenem Grund" - wir können gespannt sein!
In der Talweite des Gaybach in Körperich-Niedersgegen kommen wir an einigen der schönsten Schloss- und Hofgüter der Südeifel vorbei. Sie zeugen von einer "goldenen" Zeit mit reichen Ernten auf den fruchtbaren Böden dieses Tals - dem "Goldenen Grund". Die Gutsherren konnten sich mit den Einnahmen eindrucksvolle Hofgüter errichten.
Wir beginnen unsere Wanderung in Körperich an der Kirche und gehen auf dem Wanderweg des Naturparks Südeifel Nr. 43 in Richtung Niedersgegen am Campingplatz und Schwimmbad vorbei. Auf diesem ersten Abschnitt kommen wir sogar an einem Eiskeller vorbei - eine Felsenhöhle, in der die Leute früher Lebensmittel gekühlt haben. Ein Schritt hinein und wir freuen uns über eine kleine Abkühlung.
Als eines der ersten Hofgüter passieren wir bald das ehemalige Schloss "Bouvier" mit seiner parkartigen Gartenanlage, das heute als Schullandheim genutzt wird.
Nur wenige Meter entfernt folgt bereits ein weiteres prächtiges Anwesen, das Schlossgut Petry. Das Gut wurde 1823 nach dem Vorbild von Schloss Weilerbach bei Bollendorf erbaut und befindet sich in Privatbesitz. Trotzdem haben wir uns telefonisch angemeldet, um einen bestimmten öffentlich zugänglichen Raum im Schloss zu besichtigen - das sogenannte "Tapetenzimmer" aus dem Jahr 1824. Hier wartet eine besondere Rarität auf uns - eine einzigartige Bildtapete der bekannten Pariser Kunstdruckerei Dufour. Die Tapete stellt die unglückliche Liebesgeschichte von "Paul und Virginie" nach dem Roman von Bernardin de Saint-Pierre dar. Sehenswert ist auch der große Wirtschaftshof des Gutes mit Kapelle und dem Hofladen, in dem eigene Wurst- und Fleischprodukte des Hofes verkauft werden. Da wir Samstagvormittag haben und der Hofladen unter anderem jetzt geöffnet hat, nutzen wir die Gelegneheit, um uns einen original Südeifler Schinken zu gönnen.
Kleinere, aber nicht weniger architektonisch interessante Hofgüter, sehen wir bei unserer weiteren Durchwanderung des kleinen Ortsteils Niedersgegen. Immer wieder blicken wir auf entzückende bäuerliche Gartenanlagen.
Eines der absoluten Hghlights ist das Schloss Kewenig bei Körperich-Niedersgegen. Es zählt zu den ältesten Gutshäusern im Landkreis Bitburg-Prüm. Erstmals 1231 urkundlich als Villa de Cheweningen erwähnt, steht es auf den quadratisch angelegten Grundmauern einer Wasserburg mit Ecktürmen und Rundbogenfries aus dem 16. Jahrhundert. Der einstige Sitz der Herren von Stein ist von einer sehenswerten Parkanlage umgeben. Diese können wir auf unserer Wanderung auch einsehen, da das Schloss und seine Anlage aber in Privatbesitz ist, bleibt uns ein Blick in die Innenräume leider verwehrt.
Eine kurze Wanderung auf erst asphaltiertem Feldweg, dann weichem Waldboden führt uns nach Hüttingen. Hier lädt das Ofen- und Eisenmuseum zu einem Besuch ein. Geöffnet hat das Museum ab 14 Uhr und bietet sich für uns perfekt als Zwischenstation an. Im Museumscafé "Ofenstube" genießen wir frisch gebackene Waffeln. Herrlich!
Gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg durch das Dorf Hüttingen, werfen einen Blick auf die malerische kleine Kirche auf einem Hügel und gelangen über einen Feldweg nach Lahr. Weiter über Hügel und Täler halten wir mehrmals an, genießen die weiten Ausblicke und atmen tief durch.
Unsere abwechslungsreiche Wanderung endet wieder in Körperich. Dort haben wir uns für die Nacht im Hotel-Restaurant "Im Goldenen Grund" einquartiert und belohnen uns für unser Tagewerk mit einem leckeren Menü aus der verlockenden Speisekarte des hauseigenen Restaurants.